Winterkultur Feldsalat

von: Super User
on 04 Februar 2022
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Der Feldsalat ist im Duftgarten eine der wichtigsten Winterkulturen in unseren Gewächshäusern. Der im Freiland angebaute lässt sich je nach Witterung bestenfalls bis Weihnachten ernten - häufig reicht unser Freiland-Feldsalat aber auch nur bis November. Damit die Ernte den ganzen Winter über möglich ist, sorgen wir durch die satzweise Pflanzung in den Gewächshäusern ab Oktober alle ca. 2-4 Wochen rechtzeitig vor. Diese Woche findet gerade die letzte Pflanzung der (Winter-) Saison statt.

Der botanische Name des Feldsalates lautet "Valerianella locusta", was ein guter Hinweis auf die Bedeutung für die gemüsebauliche Fruchtfolge ist, denn er gehört zur Pflanzenfamilie der Baldriangewächse (= Valerianaceae). Aus dieser Familie gibt es keine weitere gemüsebaulich genutzte Kultur. Damit ist der Feldsalat eine willkommene Abwechslung für den Boden. Doch auch hier muss auf regelmäßigen Wechsel geachtet werden, sonst kann es zum Auftreten der sogenannten "Gelben Welke" kommen. Eine weitere Gefahr können Mäuse (...mit Hang zur gesunden Ernährung, deshalb auch im Winter was grünes...wink) darstellen. Der Pilzkrankheit "Echter Mehltau" versuchen wir durch das regelmäßige Ausbringen  von Pflanzenstärkungsmittel alle 5-7 Tage vorzubeugen. Darüberhinaus pflanzen die Duftgärtner*innen so hoch, dass es keine Berührung der Blätter mit dem Boden gibt. Hilfreich ist diesbezüglich auch das Pflanzen in eine gelochte Mulchfolie.

Der Feldsalat ist bezüglich der Nährstoffversorgung nicht besonders anspruchsvoll. Auch mit dem geringeren Licht-Angebot des Winters kommt er i.d.R. gut klar. Diesen Winter zeichneten sich die letzten Monate allerdings durch eine deutlich unterdurchschnittliche Lichtsumme aus, was uns beim Reinigen der Gewächshaushüllen besonders motiviert hat. Während unsere beiden Auzubildenden die Noppenfolien-Gewächshäuser übernommen haben, bin ich für die Dächer der Glashäuser zuständig. Die durch das Reinigen erhöhte Einstrahlung kommt nicht nur den Winterkulturen zugute: auch die Tomaten, deren Pflanzung Anfang März geplant ist, werden davon profitieren.

Der auch als Ackersalat oder Rapunzel bezeichnete Feldsalat mit seinem etwas nussigen Geschmack - in Nordhessen wird es Nüßchen, in der Schweiz Nüsslisalat genannt - wird überwiegend als Salat zubereitet. Er enthält ätherische Öle und hat einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt - sein Gehalt an Eisen und Vitamin C liegt sogar über dem anderer Blattsalate. In der Salat-Mischung ist die Kombination mit Früchten wie Äpfeln oder Orangen sowie die Zugabe von gehackten Haselnüssen empfehlenswert. Mit Vorliebe findet er auch Verwendung zum Garnieren von Käse- oder Wurstplatten.